) neue medien
streamer
und
audio
-
server
Digital-Media-Player
Sind sie bereits A uslaufm odelle?
B
eobachtet man aufmerksam die
Marktentwicklung, könnte man zu
dem Urteil gelangen, dass „Digitale
Medienspieler“ - von uns der Einfach-
heit halber meist als „Netzwerkspieler“
oder „Streamer“ bezeichnet - schon wie-
der auf dem Rückzug sind. In den vergan-
genen beiden Jahren sind jedenfalls mehr
Geräte aus den Portfolios der Hersteller
verschwunden, als neue hinzukommen.
Diese Entwicklung hat drei wesentliche
Gründe: Zum einen unterliegen Streamer
einer geradezu atemberaubend schnellen
Evolution. Bei den ersten Modellen (um
2009) waren wir schon zufrieden, wenn sie
sich anstandslos mit einem UPnP-Server
oder dem NAS verbinden konnten. In der
folgenden Generation (ab 2011) verlang-
ten wir ihnen dann Features wie unterbre-
chungsfreie Wiedergabe und erweiterte
Remote-App-Fähigkeit ab. Heute müssen
Tonformate wie DSD unterstützt werden -
und das bitte hinauf bis 24/192. HD-Musik
liegt schließlich schwer im Trend.
Dieser Feature-Zwang, der permanente
Hard- und Software-Updates erfordert,
führt bei einigen Herstellern zur Resig-
nation. Man beginnt damit, die gesamte
Medienwiedergabe an den D/A-Wand-
ler zu übergeben. Mit einem Computer
verbunden ist der vielseitiger. Und gibt
es mal ein neues Tonformat, muss man
einfach eine geeignete Software auf dem
Rechner installieren. Außerdem kann man
hier auch seinen Fernseher, die Playstation
oder den Portable anschließen .
..
Hinzu kommt, dass Netzwerkspieler
momentan ihr Gesicht so stark verändern,
dass man sie kaum wiedererkennt. Ein
aktueller Trend fokussiert sich auf Mul-
tiroom-fähige Herstellerkonzepte. Mar-
ken wie Sonos (siehe unten), Apple oder
Raumfeld haben vorgemacht, wie smart
und erfolgreich so etwas laufen kann.
Diese Geräte sind oft sehr kompakt oder
bieten integrierte Lautsprecher. Die klas-
sische 43-Zentimeter-Komponente hat da
nahezu ausgedient.
Als dritter Faktor kommt die Komple-
xität ins Spiel. Viele Anwender finden das
Verkabeln und Verwalten eines Hausnetz-
werks viel zu lästig und greifen zu inte-
grierten Ripper-Player-Server-Kombi-
nationen, wie sie von Trigon, Cocktail
Audio, Naim oder - ganz exklusiv - Bur-
mester angeboten werden. Hier hat man
alle wesentlichen Bestandteile des Musik-
netzwerks in einem Gehäuse vereint. Man
muss das Gerät nur noch mit dem Internet
verbinden. Und obendrauf gibt es häu-
fig auch noch Vorstufenfunktionen nebst
analogen und digitalen Eingängen.
Hat der klassische Medien-Spieler also
schon ausgedient? Ja und nein: Es wer-
den mehr digitale Daten konsumiert als je
zuvor. Aktuelle Marktanalysen weisen die-
sem Trend stattliche zweistellige Wachs-
tumsraten zu. Das geschieht allerdings
immer häufiger über den Computer oder
über Portables, die sich mittlerweile auf
sehr hohem Qualitätsniveau in die Anlage
integrieren lassen.
S O N O S C O N N EC T
um €350
Maße: 14x7x14 cm (BxHxT), Garantie: 2 Jahre
Kontakt:
Sonos, Tel.: 0800/0005339
www.sonos.com
Ausgabe 4/10
Der Connect ist in seinem schnörkellosen, solide verarbeiteten Kunst-
stoffgehäuse das Fundament des momentan ausgereiftesten und
umfangreichsten Streaming-Gesamtkonzeptes. Er musiziert geschmeidig
und legt großen Wert auf üppige, sonore Klangfarben. Feinauflösung und
Detailausarbeitung zählen nicht zu seinen Stärken, dennoch hängt er die
Konkurrenz in seiner Preisklasse ab. Logitech und Apple bieten ähnlich
gut bedienbare Systeme, deren Erweiterbarkeit ist allerdings vergleichs-
weise eingeschränkt. Der Connect und seine Verwandten werden über
eine iOS- oder Android-App
gesteuert und können in einem
Netzwerk mit markenfremden
UPnP-Streamern
betrieben
werden. Spielt alle gängigen
Tonformate.
BLOCK IR 100
um E 600
Maße: 44x15x31 (BxHxT), Garantie: 2 Jahre
Kontakt:
Block Audio, Tel.: 0441/39063112
www.audioblock.de
Ausgabe 1/10
Solide aufgebauter Internet- und UKW-Tuner mit fairer Preisgestaltung.
Klanglich besticht Blocks IR100 mit seiner neutralen, insgesamt recht
klaren, aber nicht sonderlich differenzierten Spielweise. Die Steuerung
insbesondere des Streaming-Clients ist noch verbesserungswürdig.
Hier verschenkt der Hersteller Potenzial. Vernetzt wird der IR100 via
LAN oder WLAN. Er bietet ein Shoutcast-kompatibles Internet-Radio
und unterstützt „Listen Again" On-Demand-Services. Hinzu kommt
der analoge UKW-Empfänger mit RDS, Senderspeicher sowie ein
UPnP-Streamer, der Mp3, Real
Audio, Apples AAC+ sowie
WMA verarbeitet und Playlis-
ten im Windows-Media-Format
unterstützt. Fernbedienung im
Scheckkartenformat.
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Super Audio CD
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